3. Wir ‚Kleinen‘ können das besser

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Nachhaltig und umweltfreundlich zu leben ist für mich vor allem verbunden mit einer Geisteshaltung, die diesen Grundsätzen nicht (allzu sehr) widerspricht. Ich fahre statt mit dem Auto lieber mit dem Rad, bereite gerne frisches, rohes Essen zu, beschäftige mich immer wieder mit Ernährung und dem, was man eine gesunde Lebensführung (auch im Geistig-Seelischen) nennt. Da im kulturellen Normalfall Anti-Ökologisches vorherrscht, geht es nicht ohne den Wandel auch bei sich selbst immer wieder aufs Neue anzustoßen.

Wandel von unten her: Dazu gehört vor allem das Anfangen bei sich selbst und somit eine ‚Veränderung im ganz Kleinen‘ statt eines Wartens und Hoffens auf eine solche ‚von oben‘ her: Ich fühle mich weniger den Großstrukturen von Staaten und Konzernen wie auch den Geldhäusern verbunden, sondern eher den kleinen, kreativen und hellwachen Ideen und Einrichtungen von Menschen, die unter Fortschritt nicht Wachstum und Konsum verstehen, sondern Wandel hin zu einer lebensfreundlichen, friedfertigen Kultur.

Dazu gehört sicher nicht das Verreisen mit dem Flugzeug, um intakte Natur zu erleben, ebensowenig das Bewegen von 2.500 kg schweren ‚SUV’s durch verstopfte Stadtstraßen oder das Schlürfen von Kaffee, den ein professioneller Vollautomat in der eigenen Privatwohnung aus kleinen Aluminiumkapseln bereitet hat. Dazu gehört nicht das tägliche Verspeisen von einem halben Pfund Fleisch aus Massentierhaltung und der ständige Neukauf ‚modischer‘ Kleidung – alles zum günstigstmöglichen Preis. Das ist heute ganz gewöhnlicher Wahnsinn bei uns, der aber als ‚völlig normal‘ gilt.

Warum erwarte ich keinen Wandel in diesem Sinne von ‚oben her‘? Von dort her kommt schließlich das Diktat des Geldes im Wirtschaftsleben, die ungesunde Wachstumslogik und auch das mediale Bombardement mit Konsum, Sexualisierung wie auch die Gewalt-Logik, mit der Demokratie aktuell weltweit geschwächt wird – siehe u. a. TTIP und Co., die Ausspionierung über das Internet oder die absurd überhöhte Terrorismus-Hype, aufgebauscht zu einem ‚Krieg gegen den IS‘.

Wir ‚Kleinen‘ können das besser
Ich glaube, wir vielen Einzelnen und kleine Gruppen können das viel besser anstoßen und gestalten. Die Zeit drängt: Da sich in Politik und Wirtschaft viel zu wenig in eine lebensfreundlichere Richtung tut (siehe aktuell die Aufweichung der Energiewende in Deutschland), gibt es immer mehr Menschen, die einfach selbst anfangen und ihr Konsumverhalten und ihre Lebensweise Schritt für Schritt ändern. Ich weiß: Ich stehe nicht alleine und habe ermutigend viele Mitwirkende. Euch gilt mein Herz. Entdecken und kultivieren wir auch die Macht des ‚kleinen Mannes‘ in der Gestaltung dieser Welt und schließen wir uns auch immer wieder zu gemeinsamen Aktionen zusammen!

Dazu gehört auch der beständige, deutlich vertretene Druck, den wir Kleinen ’nach oben hin‘ stets aufs Neue auszuüben haben – Tag für Tag aufs Neue. Die Großstrukturen sind bestens vernetzt, verfügen über viel Geld und können Lobbys bezahlen und so starken politischen Druck ausüben. Wir sind sehr viele: Viele kleine Beiträge von uns – finanzielle wie auch tatkräftige – helfen dabei, auch unsere Zusammenschlüsse stark zu machen.

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