Ich heiße Reinhard, bin 65 Jahre alt und lebe in Mönchengladbach. Als pensionierter Lehrer habe ich das Interesse am Leben und an gesellschaftlicher Entwicklung noch nicht verloren. Auch macht es mir immer noch Freude, Neues zu lernen und zu erproben. Mein Hauptthema dabei ist ein an den Gesetzen der Natur ausgerichteter Lebensalltag. Mit denen befasst sich unter anderem die Ökologie, aber auch die Tradition von Naturvölkern (Indigenen) und unseren frühen Vorfahren.
Von Beginn an bin ich mit zwei starken Gegensätzen aufgewachsen: einerseits der Natur als Spender von Schönheit, Ordnung und Energie – andererseits der Zeit des ‚Deutschen Wirtschaftswunders‘, in dem persönlicher Erfolg und das Leben in materiellem Wohlstand angestrebt wurde. Ersteres verdanke ich zahlreichen Möglichkeiten, städtisches Leben hinter mir lassen zu können. Dem anderen war ich durch das Aufwachsen und die Ausbildung in einer Großstadt verbunden.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte habe ich wie fast jedes Mitglied unserer Mittelschicht so ziemlich alles maßlos getrieben, was man im Alltag machen kann: materielle Wünsche, Geldbesitz, Konsum, Besitz, Reisen und Vermüllung dieser Welt – um nur einige Beispiele zu nennen. Ich bin nicht in einer Welt aufgewachsen, in der so etwas wie ein Umweltbewusstsein existierte. Es galt, im Wohlstand zu leben, viel zu besitzen und sich etwas leisten zu können. Genuss war ein Muss.
Über die Jahre entwickelte sich die eigene Gesundheit nachteilig: sicher auch die Folgen von Genuss-Süchten, von leichtsinnigem Umgang mit den Grenzen der eigenen Ressourcen in Beruf und Freizeit sowie ein schwerer Verkehrsunfall mit Invaliditätsfolgen sorgten für ein Umdenken im Verhältnis zum eigenen Leben und der eigenen Mitwelt. Hier beginnt vor etwa dreißig Jahren das, was sich heute als Resultat einer jahrzehntelangen Entwicklungsgeschichte ausgebildet hat und was ich hier präsentiere – mit der Hoffnung auf regen Gedankenaustausch und weitere gegenseitige Anregung.
